selbstwert-staerken-wie-du-dein-inneres-selbstwertkonto-auffuellst

Selbstwert stärken – Wie du dein inneres Selbstwertkonto auffüllst

Kennst du das Gefühl, dass du im Alltag immer wieder für andere da bist, funktionierst, leistest – aber am Ende des Tages kaum noch Energie für dich selbst übrig bleibt? 

Du erfüllst deine Aufgaben, kümmerst dich um andere, erledigst, was zu tun ist – aber in dir ist es still. Nicht die angenehme, entspannte Stille, sondern eher eine müde, erschöpfte Leere. Vielleicht liegt das nicht an der fehlenden Zeit oder anderen äußeren Umständen, sondern die Antwort liegt tiefer: bei deinem Selbstwert. Genauer gesagt, bei einem unsichtbaren inneren Konto, das über dein gesamtes Lebensgefühl entscheidet – dein Selbstwertkonto.

Was ist das Selbstwertkonto – und wie funktioniert es?

Was dein Selbstwertkonto ins Minus rutschen lässt

Was wirklich auf dein Selbstwertkonto einzahlt

Was nicht hilft: Selbstoptimierungsdruck oder Schnelltests

Fundierte Selbstkenntnis hilft – genügt aber nicht

Wie ein gesunder Selbstwert dein Leben verändert

Was ist das Selbstwertkonto – und wie funktioniert es?

Stell dir deinen Selbstwert wie ein Bankkonto vor. Du zahlst täglich ein – durch Selbstfürsorge, Anerkennung, Erfolge, positive Gedanken. Und du hebst ab – durch Selbstzweifel, Überforderung, unklare Grenzen oder ständige Vergleiche.

Ein gesundes Selbstwertkonto fühlt sich innerlich stabil an, dann verspürst du Sicherheit, Klarheit, Leichtigkeit. Wenn du Kritik bekommst, wirft sie dich nicht aus der Bahn. Wenn du eine Pause brauchst, nimmst du sie dir einfach. Und wenn du scheiterst, zweifelst du nicht gleich an dir als ganze Person.

Aber: Ein überfordernder Kommentar, ein verletzender Blick, eine abwertende innere Stimme – das alles sind Abbuchungen. Besonders heimtückisch ist dabei, dass wir oft gar nicht merken, wie viele Abbuchungen unter der Oberfläche passieren.

Je nachdem, wie dein Alltag verläuft, wird dein Kontostand stabiler oder wackeliger. 

Doch was passiert, wenn dein Konto langfristig im Minus steht? Dann fühlst du dich dünnhäutig, erschöpft, abhängig von Anerkennung, eben innerlich instabil.

Ein paar Beispiele:

– Du vergleichst dich morgens im Bad mit einem Instagram-Post. (–300 €)
– Du sagst Ja zu einem Projekt, obwohl du keine dafür Kraft hast. (–500 €)
– Du denkst „Warum habe ich das wieder nicht geschafft?“ (–200 €)

Die gute Nachricht ist, dass Selbstwert nicht fix ist. Du kannst jederzeit neu beginnen und bewusst einzahlen, denn “Auch Kleinvieh macht Mist”. Und dieser “Mist” ist fruchtbarer Boden für dein persönliches Wachstum.

Jede kleine Einzahlung auf dein Selbstwertkonto wirkt nicht nur im Moment – sie zahlt auch auf dein Vertrauen in dich selbst ein. Und genau wie bei deinem Sparkonto, beginnt dein Selbstwert mit der Zeit zu wachsen. Eine liebevolle Entscheidung heute – etwa eine Pause statt Perfektion – erleichtert dir morgen das nächste Nein. Ein ehrlicher, innerer Satz wie „Ich bin gut, so wie ich bin“ stärkt dich dauerhaft, wenn du ihn dir immer wieder glaubst.

(Übrigens falls dich das interessiert, wie das mit Affirmationen funktioniert. Das habe ich u.a. in diesem Blogartikel beschrieben)

Was dein Selbstwertkonto ins Minus rutschen lässt

Hier einige typische Abbuchungen:

– Du sagst Ja, obwohl du Nein meinst. 
– Du wartest auf Anerkennung von außen – und fühlst dich enttäuscht, wenn sie ausbleibt. 
– Du machst dich kleiner, um anderen nicht „zu viel“ zu sein. 
– Du gehst über deine Grenzen, weil du dich sonst schuldig fühlst. 
– Du sprichst mit dir selbst härter, als du es je mit anderen tun würdest.

Und das alles summiert sich, jeden Tag.

Viele deiner Verhaltensweisen haben sich über Jahre und oft unbewusst entwickelt. Sie sind meistens geprägt von frühen Erfahrungen und gesellschaftlichen Botschaften. Vielleicht hast du gelernt, dich über Leistung zu definieren, oder dass du dich nur dann sicher fühlst, wenn du „alles im Griff“ hast. Möglicherweise hattest du nie die Chance, deine Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen – weil sie keinen Raum hatten oder als egoistisch galten oder die „Leute“ sonstwas denken könnten. Viele von uns wurden mit der Überzeugung erzogen, dass Anerkennung verdient werden muss und Selbstfürsorge zweitrangig bzw. egoistisch ist. Die Folge: Wir strengen uns an, leisten, funktionieren – und übersehen dabei unsere inneren Warnzeichen, weil wir keinen stabilen Selbstwert entwickeln konnten.

Gerade empathische, feinfühlige Menschen erleben oft intensive innere Selbstgespräche. Sie nehmen Stimmungen stark wahr, hinterfragen sich viel – und möchten es anderen recht machen. Das macht sie oft zu geschätzten Kolleg*innen, Partner*innen und Freund*innen. Aber es zehrt, weil häufig die eigene Selbstfürsorge zu kurz kommt.

Auch die vorherrschenden, teils äußerst ungesunden Rollenbilder tragen einen wesentlichen Teil dazu bei. Wir vergleichen uns mit unerreichbaren und ziemlich unsinnigen Idealen, wie Frauen, Männer und andere sein sollten.

Frage dich: Was kostet mich im Alltag am meisten Kraft – emotional, gedanklich oder körperlich?

Es sind oft nicht die großen Durchbrüche, sondern die kleinen, leisen Entscheidungen im Alltag, die dein Konto wieder ins Plus bringen. Und du profitierst gleichzeitig von einer Art Zinseszinseffekt, ähnlich wie auf deinem Sparkonto.

Das zeigt sich im Außen oft recht schnell. Eine Teilnehmerin aus meinem Kurs „Hol‘ dir deine Krone zurück“ berichtete, dass sie völlig unerwartet von außen ganz neue und positive Rückmeldungen bekam. Dabei hatte sie gerade angefangen einzuzahlen. Das ist exponentielles Wachstum.

Hier einige Beispiele für Einzahlungen, die du heute noch machen kannst:

– Du gehst fünf Minuten früher los, um in Ruhe zu atmen. (+200 €)
– Du sagst „Nein, das passt für mich nicht.“ (+400 €)
– Du nimmst dir Zeit für eine Mahlzeit – ohne Handy, ohne Ablenkung. (+250 €)
– Du streichst einen Punkt auf deiner To-do-Liste und gönnst dir stattdessen eine Pause. (+300 €)
– Du sprichst dich selbst freundlich an: „Ich gebe mein Bestes. Und das reicht.“ (+500 €)

Übung: Nimm dir ein Blatt Papier und male darauf ein leeres T-Konto. Dann schreibst du alles auf die rechte Haben-Seiten, was dir einfällt. Höre nicht auf zu schreiben, bis mindestens die Hälfte des Blatts voll ist. 😉

Für weitere Ideen findest du hier 7 Methoden und Übungen die wissenschaftlich recht gut belegt sind, also nachweislich wirksam sind und sich leicht in den Alltag integrieren lassen:

  • Positive Affirmationen
  • Erfolgsrückblick
  • Power-Posing
  • „Nein“ sagen
  • Selbstmitgefühl
  • Verwöhnübungen
  • Sport bzw.Bewegung

Was nicht hilft: Selbstoptimierungsdruck oder Schnelltests

Vielleicht hast du schon schnelle und vereinfachende Persönlichkeitstests gemacht, Podcasts gehört, Bücher gelesen. Vielleicht hast du dir vorgenommen, „besser“ zu werden – strukturierter, motivierter, resilienter.

Und trotzdem fühlst sich dein Konto leer an.

Das liegt nicht daran, dass du dich nicht genug anstrengst. Es liegt vermutlich daran, dass du dich möglicherweise selbst verlierst in dem Versuch, jemand zu sein, der du glaubst sein zu müssen.

Selbstwert entsteht nicht durch ständige Verbesserung. Sondern durch Beziehung zu dir selbst. Und durch die Entscheidung, dich wieder ernst zu nehmen – so wie du bist.

Ganz ehrlich: Das ist nicht immer nur angenehm. Manchmal ist man eher peinlich berührt. So ging’s mir oft – und geht es nach wie vor. 🙂 Doch wir sind Menschen und dazu da Fehler zu machen, aber auch aus diesen zu lernen, denn nur so wird es zu einer Erfahrung.

Fundierte Selbstkenntnis hilft – genügt aber nicht

Ein wissenschaftlich fundiertes Persönlichkeitsprofil – z. B. mit dem Big-Five-Modell – kann sehr hilfreich sein. Es zeigt dir, welche Eigenschaften dich auszeichnen, was dich antreibt, wie du mit Stress oder Konflikten umgehst.

Doch auch das beste Profil ersetzt nicht die Arbeit an dir selbst, denn es liefert lediglich Impulse und Orientierung. Allerdings: Das was du daraus machst, entscheidet über die Wirkung!

Veränderung geschieht nicht in der Analyse – sondern in deinem Alltag.

Dein Selbstwert wächst nicht durch Tests oder Likes. Sondern durch deine tägliche, bewusste Entscheidung, dich selbst wieder ernst zu nehmen. Daher gilt es, dich freundlich zu begleiten – auch durch schwierige Phasen. Woher willst du denn sonst wissen, dass du hinterher glücklicher und zufriedener bist, wenn ein Tief vorbei ist. Doch dafür braucht es eben dein TUN. Deine Bereitschaft, neue Wege zu gehen und anderes, neues Denken zu Üben. Und ja, auch mal Ehrenrunden in Kauf zu nehmen.

Wie ein gesunder Selbstwert dein Leben verändert

selbstwert-staerken-wie-du-dein-inneres-selbstwertkonto-auffuellst

Symbolbild, erstellt mit KI

Wenn dein Selbstwertkonto stabil ist, wirst du präsenter im Moment sein – weil du dich sicherer fühlst. 

Du triffst klarere Entscheidungen – weil du dir vertraust – und gehst achtsamer mit dir um, weil du deinen Wert kennst. 

Du wagst mutigere Schritte, weil du Rückschläge verkraften kannst.

Du ziehst bewusst Grenzen als Akt der Selbstachtung und kommunizierst klarer, ohne dich rechtfertigen zu müssen. 

Du fühlst dich weniger abhängig von Feedback, Likes und Zustimmung, traust dich, Fehler zu machen und daraus zu lernen. 

Du kannst dich selbst beruhigen, auch wenn es im Außen stürmt. 

Du wertschätzt dich – nicht trotz deiner Schwächen, sondern mit ihnen.

Selbstwert ist nicht laut. Er will nicht glänzen. 

Er wirkt magisch – von innen heraus.

Meine Einladung an dich

Wenn du gerade spürst, dass dein Selbstwertkonto im Minus ist – dann ist jetzt ein guter Moment, innezuhalten und bewusst eine erste kleine Einzahlung zu machen. Nicht mit Vorwürfen, sondern mit einer einfachen Frage:

„Was brauche ich heute, hier und jetzt – um gut für mich zu sorgen?“

Vielleicht ist es dieser Artikel. Vielleicht ist es der Entschluss, heute freundlich mit dir zu sein. Vielleicht ist es der Mut, dir Unterstützung zu holen.

Als gelernte Bankerin kenne ich mich Konten aus und begleite ich dich gern auf diesem Weg u.a. in meinem Kurs „Hol‘ dir deine Krone zurück“. Dort verbindest du fundierte Persönlichkeitsarbeit mit innerer Stärkung, Reflexion und Entwicklung.

Oder wir lernen uns einfach mal unverbindlich persönlich kennen. Dann melde dich gern hier. 

Oder starte hier erstmal mit 7×7 Impulsen für mehr Selbstwert.

Du brauchst diesen Weg nicht allein gehen. Und du musst auch nicht erst zusammenbrechen, um zu starten.

Dein Selbstwertkonto verdient Aufmerksamkeit und Pflege. Täglich. 

Und wenn du gleich eine komplette Bilanz ziehen willst. Schau mal hier!

Autorin: Gabriele Golling

Veröffentlicht: 26.06.2024

Statt Höher-Schneller-Weiter lieber Breiter-Tiefer-Bewusster

Echtes Wohlbefinden geht mit persönlicher Klarheit einher. Davon bin ich fest überzeugt. Daher begleite ich von Herzen gern Menschen, die sich persönlich entfalten wollen.

Nur mit seriösen, wissenschaftlich fundierten Methoden gelingt sanfte und nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung. Individuelle Entwicklung und Bewusstsein verhindern Unzufriedenheit und führen zu harmonischer Selbstbestimmung.

Für mehr Leichtigkeit im Leben, mentale Gesundheit und persönliches Wachstum für Herz und Verstand.

Kooperation Wettbewerb grafische Darstellung von Menschen am Tisch bzw. einer Siegertreppe
Offenheit Beständigkeit grafische Darstellung eines Hauses mit offenen Fenstern um die harmonische Balance zwischen Offenheit und Beständigkeit zu unterstreichenGG - KI generiert 10.2.2024